Joschua's Leserbrief A2:


Ende des alten Jahres - Beginn des neuen Jahres


 

Am Ende des alten Jahres, wünschen wir uns Menschen untereinander „ein gutes und neues Jahr“. Es werden dabei Gesundheit, Frieden, beruflicher Erfolg und diverse Erfüllungen von persönlichen und materiellen Wünschen geäußert.

 

Wenn wir auf das neue Jahr schauen: Was macht es zu einem guten Jahr? ... Abgesehen von allerlei persönlichen Wünschen, die weitgehend auch von globalen Prozessen abhängig sind, sollte uns der Frieden und das Wohlergehen aller Menschen am Herzen liegen. Denn erst wenn weltweit die Menschen im Frieden miteinander leben und für jeden Menschen ein menschenwürdiges Leben in Form von Nahrung, Kleidung und Wohnung zur Verfügung steht, wird dies als Auswirkung auf unser Leben ein gutes Jahr werden.

 

Das wir im Leben immer zuerst an uns selber denken, ist völlig in Ordnung. Schließlich geht es im Leben darum, eigene Erfahrungen in Bezug zu seinen erwählten Sein, Tun und Haben zu machen. Diese Form von Egoismus oder egoistischem Denken ist so weit in Ordnung, dass die anderen Menschen oder Wesen um uns darunter keinen Schaden nehmen. Unsere Wünsche im Sein, Tun und Haben unseres Lebens, sollten also daher auch bewusst in Beziehung zu anderen Menschen oder Wesen stehen.

 

Sicherlich wird daraus nicht gleich im kommenden Jahr „das goldene Zeitalter“ für die Menschheit anbrechen. Dazu benötigt es schon etwas mehr Zeit, wozu wir auch die nötige Geduld mitbringen müssen.

 

Das heißt, zu wissen, dass mit einem neuen Bewusstsein auch ein neues Zeitalter bevorsteht. Es ist dabei völlig unwichtig, ob dies in ein paar Jahren oder Jahrzehnten sein wird – wichtig ist nur, dass es wird. Gehen wir einmal mit unseren Gedanken in die Zukunft - eine Zukunft, in der es „für alle Menschen ein Leben in Liebe, Frieden, Freude, Wahrheit und Reichtum“ gibt. Wo wir uns im Bewusstsein - „das alles, was ist, eins ist“ - von Hass, Neid, Missgunst, Unfrieden, Ausnutzung unseres Nächsten, immer mehr Besitzen vollen, Gewalt und Krieg entfernt haben, weil dieses Denken nicht mehr zu unserem neu erworbenen Denken passt.

 

Und was unseren Vorsätzen für das kommende Jahr betrifft, wie wäre es mit Vorsätzen, die unser Bewusstsein verändern und damit zu einer positiven Veränderung unseres Leben führen. Grundlage für eine positive Veränderung in unserem Leben ist eine neue bewusste Lebensweise, auf der Ebene der Spiritualität. Alles in unserem Leben ist Spiritualität. Ob wir nun daran glauben oder nicht. Bewusst danach leben oder nicht. Nur wer eine globale Veränderung in seinem Leben, in dem Leben der Mitmenschen und für das Leben auf diesem Planeten Erde wünscht, wird an diesem Weg nicht vorbeikommen. Es ist der einzig wahre Weg des Lebens - der göttliche Weg.

 

Indem wir diese Erkenntnis akzeptieren und annehmen, vollzieht sich in uns eine Bewusstseinsveränderung, die unser Leben völlig verändern wird. Der Grund, warum es diese wünschenswerte Veränderung in unserem Leben bisher nicht gegeben hat, ist der, dass wir Menschen größtenteils in der Verleugnung leben. Wir Menschen leugnen nicht nur die offensichtlichen Beobachtungen, die wir machen, sondern auch das, was wir mit eigenen Augen sehen. Wir verleugnen sogar unsere persönlichen Gefühle und schließlich auch unsere eigene Wahrheit.

 

Höher entwickelte Wesen (Wesen mit höherem Bewusstsein) – zu denen manche Menschen gehören bzw. werden – verleugnen nichts. Sie beobachten, „was so ist“. Sie leben bewusst und sehen klar, „was funktioniert“. Durch den Gebrauch dieser einfachen Werkzeuge wird das Leben einfach. Wird „dem Prozess des Lebens“ Achtung erwiesen.

 

Dieser Prozess funktioniert so: Alles hängt davon ab, wer zu sein wir denken, was zu tun wir versuchen und was wir erreichen bzw. haben möchten. Das ganze Leben besteht aus „Sein, Tun und Haben“ und gründet auf dem Gesetz von Ursache und Wirkung.

 

Wenn die Pflege und Sorge um die Erde und der kluge Umgang mit ihren Ressourcen unser Ziel ist – dann funktioniert es nicht, wenn wir uns so verhalten, als seien diese Ressourcen unerschöpflich.

 

Wenn ein Leben in Frieden, Freude, Liebe und Harmonie unser Lebensziel ist - dann funktioniert Angst, Gewalt, Hass, Neid und Zwietracht nicht.

 

Wenn eine gemeinsame erfüllte Liebesbeziehung mit einem Partner unser Ziel ist – dann funktioniert es nicht, wenn unser Beweggrund das Besitzen eines anderen Menschen ist, wenn Sicherheit, wirtschaftliche Aspekte und Ehevertrag für uns wichtig sind und dies Lasten einer offenen, freien Liebe führt.

 

Wenn die Ausübung eines Berufes, der unseren Neigungen entspricht, den wir mit Freude nachgehen und der uns Selbstverwirklicht, unser Ziel ist – dann funktioniert es nicht, wenn wir eine Arbeit ausüben, die nur dem Zwecke des Konsums und materiellen Lebens dient.

 

Wenn Selbstverwirklichung, Erfolg und Reichtum unser Ziel ist - dann funktioniert es nicht, wenn wir unser Leben – unser „Sein, Tun und Haben“ – mit Sorgen, Ängsten, Minderwertigkeitsempfindungen, Einschränkungen und Verpflichtungen belasten.

 

Wenn Fitness und ein schlanker wohlgeformter Körper unser Ziel ist - funktioniert es nicht, wenn unser Beweggrund (Bewegung) im Leben Trägheit, mangelnde Bewegung, Völlerei, Übernächtigung, Alkohol und Rauchen ist.

 

Wenn gute Gesundheit und ein langes Leben unser Ziel ist - dann funktionieren der Verzehr von totem Fleisch, das Rauchen von nachweislich krebserregenden Substanzen, die Ernährung und der Genuss von Nahrungs- oder Genussmitteln mit zu viel Zucker und Fette, das Trinken einer Unmenge von nervtötenden Flüssigkeiten (Alkohol) und mangelnde Bewegung nicht.

 

Wenn die Erziehung unser Nachkommenschaft in einer gewalt- und wutfreien Atmosphäre unser Ziel ist – dann funktioniert es nicht, wenn wir unseren Kindern jahrelang eindrücklichen Darstellungen von Gewalt und Wut aussetzen.

 

Wenn die Entdeckung und Kultivierung einer Beziehung mit einem liebenden Gott unser Ziel ist – sodass eine Religion in der Tat bei den Menschen und in unserer Gesellschaft etwas Positives bewirken kann – dann funktioniert es nicht, wenn wir die Lehre von einem strafenden und schrecklich nach Vergeltung übenden Gott verkünden.

 

Der Beweggrund ist alles. Ziele bestimmen das Ergebnis. Das Leben entwickelt sich aus unserer Absicht heraus. Unsere wahre Absicht offenbart sich in unseren Handlungen, und unsere Handlungen werden von unserer wahren Absicht bestimmt. Es ist, wie alles im Leben – und wie das Leben selbst – ein Kreislauf.

 

Hoch entwickelte Wesen sehen den Kreislauf - die meisten Menschen nicht. Hoch entwickelte Wesen reagieren auf das, was so ist – die meisten Menschen ignorieren es. Hoch entwickelte Wesen sagen immer die Wahrheit – die meisten Menschen belügen sich selbst und auch andere. Hoch entwickelte Wesen tun, was sie sagen – die meisten Menschen sagen oft das eine und tun das andere.

 

Tief in unserem Innern wissen viele von uns Menschen, dass etwas nicht stimmt – das wir nach „A“ wollten, aber in „B“ gelandet sind. Wenn wir ehrlich zu uns sind, erkennen wir die Widersprüche in unserem Verhalten und sollten nun wirklich bereit sein sie aufzugeben. Schauen wir genau hin und sehen klar, „was so ist“ und was „funktioniert“, und sind nicht länger willens, die Spaltung zwischen beidem zu akzeptieren. Dies wäre ein guter Vorsatz für das kommende Jahr.

 

Mit diesen Zeilen möchte ich nicht als der verstanden wissen, der mit erhobenem Zeigefinger unter die Menschen tritt, um ihnen zu sagen, was falsch an ihrem Leben ist und wie sie ändern sollten – zumal es kein wirklich „falsch“ oder „richtig“ gibt. Ob etwas falsch oder richtig ist, kann nur jeder für sich in Bezug zu seinem Leben feststellen. Sollten wir aber feststellen, dass wir uns in „B“ befinden, obwohl wir in „A“ sein wollten, dann ist offensichtlich in unserem Leben etwas „falsch“ gelaufen. Wenn dem so ist, dann wäre eine Kurskorrektur angebracht oder erforderlich.

 

Wenn wir im kommenden Jahr unser Leben nur nach dem „Sein, Tun und Haben“ ausrichten, was wir lieben, wird das Leben einfach – und wir werden einfach leben. Wie können oder könnten wir überhaupt einen einzigen Moment des Lebens zu vergeuden, indem wir etwas sind, tun oder haben, was uns zuwider ist? Was für ein Leben ist oder wäre das? Das ist kein Leben - das ist Sterben!

 

Wenn wir diese Zukunft selbst erleben wollen oder unseren nachfolgenden Generationen übergeben möchten, dann werden künftig unsere Vorsätze zu Beginn eines neuen Jahres immer die gleichen sein: „Verständnis zu erlangen, das alles, was ist, eins ist und wir ein Teil von allem, was ist, sind“.

 

Dann wir das neue Jahr „ein gutes neues Jahr“ und die Zukunft „eine gute neue Zukunft“!