Joschua's Leserbrief 22:


Lehre uns bedenken, das wir sterben müssen - auf das wir klug werden


 

Mit diesem Titel des Leserbriefes - der weitgehend einem Satz aus der Bibel entspricht - spreche ich einmal bewusst ein Thema an, bei dem ich das Gefühl habe, dass die meisten Menschen es zeit ihres Lebens verdrängen - bis zu dem Augenblick, wo sie es nicht mehr verdrängen können und sich dem Tod stellen müssen. Mir selbst ist bewusst - dass bei allem Bewusstsein dessen, dass wir sterben müssen und bei allem Wissen, das es für eine jede Seele danach weitergeht -, ein eigenartiges Gefühl eintritt, wenn man sich mit dem, was wir Menschen den Tod nennen, beschäftigt.

 

Mein Versuch mit diesem Leserbrief ist, dass wir verstehen lernen, was dieser Vorgang bedeutet und warum es ihn überhaupt gibt - denn mit dem Verstehen dessen, würde eine Erleichterung in unser Leben eintreten und könnten dieses Leben wahrhaft bewusster leben. Es ist wohl die Furcht oder die Angst, die nicht zulässt, dass wir uns schon während unseres gesunden, erfolgreichen und aktiven Lebens mit diesem Thema beschäftigen. Vielleicht denken wir ja, das es früh genug ist sich damit zu beschäftigen, wenn der Moment unmittelbar bevorsteht. Aber glaubt mir: Dann ist es zu spät, für eine veränderte Bewusstseinsweise und der damit verbundenen verbesserten Lebensqualität.

 

Und um diese verbesserte Lebensqualität geht es, wenn ich auf den Titel dieses Leserbriefes hinweise und damit noch einmal anspreche, dass wir bedenken lernen sollten, dass wir sterben müssen, auf das wir klug werden. Übrigens: Den Begriff „sterben müssen“ möchte ich an dieser Stelle umformulieren, denn bei genauer Betrachtung sterben wir nicht wirklich, sondern geben uns einem für uns Menschen erforderlichen Prozess hin. Denn wie ich schon in einem vorherigen Leserbrief als Kapitel gewählt hatte, ist „Das Ende ist immer ein Anfang“. In Wirklichkeit gibt keinen Anfang und kein Ende - es gibt somit auch keinen Tod und es gibt auch nichts, vor dem wir uns sorgen oder fürchten müssten. Es gibt nur ein „Jetzt“, in dem alles, was ist, ist in einem ständigen Prozess der Bewegung und Veränderung ist. Nach dem Leben - wie wir den Bereich des „Relativen“ nennen, in dem wir Menschen auf diesem Planeten Erde leben - gehen wir durch eine Tür, die wir den Tod nennen, in einen anderen Bereich. Aus diesen Bereich des „Absoluten“, können wir uns zu einer anderen Lebensform entscheiden. Selbstverständlich könnte dies auch erneut ein Leben als Mensch sein - z. B. als ein anderes Geschlecht. Wir können uns aber auch für eine andere Lebensform auf dieser Erde bzw. auf einen anderen Planeten entscheiden.

 

Im Bezug zu dieser Erklärung stellt sich für uns Menschen im Bezug zu unserem derzeitigen Leben die Frage: Müssen wir überhaupt sterben? ... müssen wir diesen Prozess durchleben? ... Darauf gibt es für mich die Antworten „Nein“ und „Ja“. Würden wir über ein weit höher entwickeltes Bewusstsein verfügen - wären dann also weit höher entwickelte Wesen -, dann wüssten wir, dass wir uns jederzeit dazu entscheiden könnten, uns in eine andere Lebensform oder Lebensvariante umzuwandeln oder in der derzeitigen Lebensform weiter zu leben - selbst ewig zu leben. Womit also die Ausgangsfrage mit einem „Nein“ beantwortet wäre. Nun sind wir aber noch nicht diese höher entwickelten Wesen und verfügen auch nicht über ein höher entwickeltes Bewusstsein, sondern leben eher mit einem eingeschränkten Bewusstsein auf der Stufe einer primitiven Lebensform. Nicht das daran etwas falsch wäre – nein! Denn nur diese primitive von uns (unserer Seele) erwählte Lebensform, erlaubt uns ganz spezielle Erfahrungen, die unsere Seele vor Eintritt in dieses Leben erwählt hat. Da wir aber sicherlich nicht ewig diese Lebensform beibehalten wollen, und über ein höher entwickeltes Bewusstsein noch nicht verfügen, müssen wir diesen Prozess akzeptieren - müssen also aus dieser Betrachtungsweise „sterben“. Womit dann also die Ausgangsfrage mit einem „Ja“ zu beantworten wäre.

 

Wenn uns also durch den Titel des Leserbriefes gesagt wird, dass wir bedenken lernen sollten, dass wir „sterben müssen“ - was der Umsetzung des ersten Schrittes entspricht -, dann bedeutet das eben, das wir akzeptieren lernen sollten, dass wir sterben wollen ... Ich weis, das ist nicht ganz einfach zu verstehen und erst recht nicht so ohne weiteres ins reale Leben umzusetzen. Aber ohne den Versuch zu verstehen, dass dies der Wahrheit entsprechen könnte, können wir nicht die Umsetzung des zweiten Schrittes des Titels vollziehen - können wir nicht „klug werden“. Denn erst wenn wir durch Akzeptieren dieser Wahrheit „klug geworden“ sind, können wir eine Erleichterung in unserem Leben erfahren und würden dieses Leben wahrhaft bewusster erleben. Mit bewusster ist gemeint, dass wir sorgenfreier und furchtloser durch dieses Leben gehen würden, was sich auch in all unseren Entscheidungen und Erwählungen des Sein, Tun und Haben ausdrücken würde.

 

Mit diesem neuen Bewusstsein würden wir viel weniger in diesem Leben brauchen, viel weniger sein, tun und haben müssen und würden uns viel weniger Sorgen machen um den morgigen Tag - würden dafür viel freier und zwangloser genießen können und würden häufiger glücklich und zufrieden sein. Und um Glück und Zufriedenheit geht es ja bekanntlich in diesem Leben. Aber um Glück und Zufriedenheit dauerhaft zu erleben, müssen wir lernen loszulassen und sorgenfrei zu leben – dazu gehört, dass „wir klug werden“ und akzeptieren, dass „wir sterben müssen“.